Für die Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ hat die mehrfache Deutsche Meisterin im Facepainting, Evelina Iacubino, zu sich nach Hause eingeladen.
Sachte streicht der Pinsel über Stephanie Kubes Stirn. „Das kitzelt“, sagt die St. Georgenerin und lacht. „An der Nase kitzelt es gleich noch mehr“, kündigt Evelina Iacubino an. „Der SÜDKURIER öffnet Türen“, heißt es an diesem Nachmittag, und die zweifache Vize-Weltmeisterin und dreifache deutsche Meisterin im Facepainting aus Tennenbronn hat sich bereit erklärt, unseren Lesern einen Einblick in die Welt des Face- und Bodypaintings zu gewähren.
Ein Pfau soll Stephanie Kubes Gesicht zieren, hat ihre sechsjährige Tochter Fabienne beschlossen. Evelina Iacubino kann nicht nur Körper und Gesichter kunstvoll bemalen. Bei einer kleinen Führung durch ihre Wohnung sehen die staunenden Besucher, dass sie auch auf Leinwand und Tapete virtuos mit Farbe und Pinsel umgehen kann. Viele selbst gemalte Bilder hängen im Flur, im Zimmer von Evelina Iacubinos zehnjähriger Tochter Noemi lacht ein großer Clown von der Wand.
Richtig ins Staunen geraten die Gäste, als sie die Fotoalben der 46-Jährigen durchblättern, in denen ihre Teilnahme an Wettbewerben lückenlos dokumentiert ist. „Ich dachte, das wäre echt!“, sagt Jutta Wehrle aus Furtwangen beim Anblick eines Models, das scheinbar eine Capri-Jeans und ein rotes T-Shirt trägt. Von wegen: Die junge Frau trägt lediglich Unterwäsche, Shirt und Hose wurden von Evelina Iacubino täuschend echt auf ihre Haut gemalt. „Ich finde es faszinierend, wenn jemand so toll malen kann“, sagt die Furtwangerin. Auch ihre 21-jährige Tochter Vivien Mauch ist hell begeistert, einmal live sehen zu können, wie die Künstlerin, die auch Fasnethäser und Häuser bemalt, ein Gesicht zum farbenfrohen Kunstwerk werden lässt. „Toll, wie schnell sie loslegt, sie guckt nur kurz die Vorlage an und malt“, sagt die 21-Jährige bewundernd.
In der Küche kümmert sich derweil die Nachwuchskünstlerin der Familie um die jungen Gäste. Mit geübter Hand zaubert Noemi Iacubino der sechsjährigen Fabienne Kube Blütenranken auf den Arm. Die elfjährige Leonie Heidinger – großer Fußballfan – bekommt eine Deutschlandflagge mit Fußball auf den Arm gepinselt. Im Wohnzimmer nimmt unterdessen der Pfau immer mehr Gestalt an. Bei einem Stück selbst gebackenem Pflaumenkuchen erfahren die Besucher, wie die Wettbewerbe im Face- und Bodypainting ablaufen und wie Evelina Iacubino ihre Ideen entwickelt. Zuerst entsteht das Gemälde auf Papier, dann testet sie es mit der speziellen Bodypainting-Farbe im eigenen Gesicht, bevor bei den Wettbewerben die Models bemalt werden.
Schon im November steht die nächste große Herausforderung an: die „Maskerade“ in Holland, bei dem die Tennenbronnerin im Jahr 2010 drei erste Preise abräumen konnte – und dafür obendrein einen Pokal für herausragende Leistungen erhielt. Nach einer knappen Stunde ist der Pfau in Stephanie Kubes Gesicht fertig, seine Federn ranken sich sogar den Hals hinab. Die St. Georgenerin ist begeistert: „Am liebsten würde ich das gar nicht mehr abwaschen!“.
© Nathalie Göbel - SÜDKURIER.