Evelina Iacubino überzeugt in Holland beim Bodypainting-Wettberwerb und bringt zwei erste und einen zweiten Platz mit nach Tennenbronn zurück.
Windmühlen, Tulpen und Vincent Van Gogh – Wer an Holland denkt, dem kommen verschiedene Bilder in den Sinn. Und Evelina Iacubino kann sie alle malen. Nicht auf Papier oder Leinwand, sonder auf Gesichter, Bäuche und ganze Körper. Wenn die Tennenbronnerin vom Bodypainting spricht, dann leuchten ihre Augen und die Begeisterung in ihrer Stimme ist nicht zu überhören. Leidenschaft schwing mit, wenn sie von ihrem letzten Besuch bei einem Bodypainting-Wettbewerb im holländischen Venlo erzählt: Zwei erste und einen zweiten Platz hat sie mit zurück in den Schwarzwald gebracht.
In vier Kategorien ging die Tennenbronnerin, die erst seit zwei Jahren an solchen Wettbewerben teilnimmt und schon einige Titel auf den deutschen Meisterschaften gewonnen hat, an den Start. Hatte sie im vergangenen Jahr erstmals einen ganzen Körper bei einem Wettbewerb bemalt, so nahm sie auch in diesem Jahr ein neues Feld in Angriff: Bellypainting, bei dem Bäuche von Schwangeren bemalt werden. Doch woher eine schwangere Frau nehmen, wenn es im Bekanntenkreis keine gibt. „Geübt habe ich mit einem kleinen Mädchen, das seinen Bauch richtig herausstrecken konnte“, lacht Iacubino. In Venlo dann habe sie nicht schlecht gestaunt, als die schwangeren Frauen eingetrudelt sind. „Es waren so viele, dass am Ende sogar noch welche übrig waren“, sagt sie. Ihr Model habe eine zweieinhalbstündige Reise auf sich genommen, um sich mit Schwamm, Pinsel und Farbe den Bauch verzieren zu lassen. Das Thema: Märchen und Legenden. „Es hat wirklich tolle Ideen gehabt“, gesteht die Künstlerin. Ihre eigene Idee hat die Jury jedoch überzeugt: Für den Pinocchio im Maul des Walfisches hat sie den ersten Platz erhalten. „Der Bauchnabel war genau im Rachen des Wales. Ich glaube, das kam gut an.“
Auch von im Bereich Facepainting, bei dem zwei Gesichter bemalt werden mussten, hat Evelina die Jury überzeugt. Zwei Themen galt es umzusetzen: Das Thema Holland war schon im Vorfeld bekannt. Tulpen und Windmühlen kamen der Künstlerin in den Sinn. Und da es immer auf den Gesamteindruck ankommt, hat sie auch gleich noch eine Tulpe als Kopfschmuck gebastelt. „Ich habe davor noch nie gefilzt. Aber meine Tochter hatte einen Kurs“, lacht die junge Frau. Das zweite Thema wurde als Überraschung erst eine halbe Stunde vor dem Wettbewerb bekannt gegeben: Halloween. „Das macht mir eigentlich am meisten Spaß“, gesteht Iacubino. Ein kurzer Blick in ein paar Unterlagen und dann heißt es auch schon loslegen. Mit roter, gelber und schwarzer Farbe zauberte die Tennenbronnerin ein Monster, das die Jury begeisterte. Für beide Gesichtsbemalungen erhielt sie den ersten Platz und somit auch in der Gesamtbewertung.
Die Entscheidung beim Wettbewerb auch noch einen ganzen Körper zu bemalen, fiel kurzfristig: „Hingehen und zuschauen und dann nicht arbeiten können, das ist ganz schlimm“, sagt sie. Also habe sie gedacht: dann mache ich mit, sonst kann ich gleich früher heimfahren. „Das Thema war wieder Holland und Van Gogh kommt ja aus dem Land.“ So ziert das „Café de nuit“ die Brust des Models, auf Armen und Beinen ranken die Sonnenblumen des Malers und auch dem Rücken ist das „Selbstportrait mit Strohhut“ zu finden. Die bekanntesten Gemälde des Malers brachten der Künstlerin den zweiten Platz in dieser Kategorie.
Doch auf den Lorbeeren will sie sich nicht ausruhen. So plant Evelina Iacubino im kommenden Jahr den nächsten Schritt. Im August will sie erstmals an der Weltmeisterschaft der Bodypainter im österreichischen Seeboden teilnehmen und versuchen, dort die Jury mit ihren Werken zu verzaubern.
© Stephanie Jakober